ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM ABLAUF DER BEHANDLUNG MIT DENDRITISCHEN ZELLEN

Das Karzinom stellt eine bösartige epitheliale Geschwulst mit einem sich rasch ausbreitendem Wachstum dar. In fortgeschrittenen Stadien bildet der Tumor zahlreiche Tochtergeschwülste (Metastasen), wobei durch die herkömmlichen Behandlungsmethoden, wie chirurgische Tumorentfernung, Radio-, Chemo- und Hormontherapie, i.d.R. nicht ausreichende Behandlungserfolge oder eine Heilung erzielt werden können. Angesichts der Tatsache, dass die Heilungsraten insgesamt nicht befriedigend sind, dies gilt vor allem bei fortgeschrittenen Stadien, rückt die Notwendigkeit der Entwicklung und Anwendung neuer Therapieformen in den Vordergrund. Die Immuntherapie stellt dabei einen vielversprechenden, innovativen Ansatz dar. Neuere Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass die sogenannten Dendritischen Zellen potente Aktivatoren für eine Immunantwort bzw. für eine Anti-Tumorantwort sind.

Derartige Dendritische Zellen lassen sich aus den eigenen Blutzellen im Labor in größerer Zahl herstellen und dann mit körpereigenen Tumorzellen stimulieren. Aus diesen Zellen wird danach ein zellulärer Impfstoff hergestellt, welcher das Immunsystem speziell gegen den Tumor aktivieren kann. Die durch die Tumorzellen "geschulten" Dendritischen Zellen werden zur Impfung (durch Injektion in die Haut) in Ihren Körper zurückgegeben. Über Blut- und Lymphbahnen gelangen die dendritischen Zellen zum Einen in die Lymphknoten, um dort eine Immunantwort in Gang zu setzen und zum Anderen erreichen die Zellen andere Orte an denen sich Tumorzellen befinden und können diese dort eventuell zerstören.

Dieser Vorgang wird in Abständen von einigen Wochen mehrfach wiederholt, genau wie bei anderen Impfverfahren. Dem Patienten wird zu Beginn jeder Impfung Blut entnommen (etwa 120-200 ml), aus dem innerhalb von sieben Tagen Dendritische Zellen hergestellt werden. Die Blutentnahme und die nach sieben Tagen erfolgende Impfung wird zunächst vier mal durchgeführt.

Das Verfahren wird bereits in mehren Kliniken eingesetzt. In Deutschland und der Schweiz konnten bereits erste Therapieerfolge erzielt werden. Dennoch befindet sich diese Form der Tumorbehandlung noch in unterschiedlichen Studienphasen, welche wissenschaftlich nachweisbar prüfen sollen, ob mit dieser Methode tatsächlich eine Tumorrückbildung erzielt werden kann.

Die bei diesem Verfahren zu erwartenden Belastungen und Nebenwirkungen sind als gering einzustufen. Mögliche Abwehrreaktionen im Sinne einer Allergie, Autoimmunreaktion oder andere auftretende Beschwerden im Rahmen dieser Behandlung sollten Sie sofort Ihrem Arzt mitteilen.

Aufgrund noch möglicher unbekannter Nebenwirkungen ist eine möglichst intensive Betreuung ratsam und notwendig. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist es wichtig, dass während der gesamten Zeit der Behandlung Schwangerschaften durch geeignete Empfängnisverhütung vermieden werden.

Erläuterung: Die Therapieform kam zu Beginn der 90er Jahre aus den USA nach Deutschland. Sie verfolgt das Ziel, die Immunabwehr nach Krebsoperationen zu stimulieren und so einer Metastasierung entgegenzuwirken. Bei der OP gewonnene Krebszellen werden abgetötet und später injiziert. Weil die Immunabwehr die injizierten Zellen erkennen kann, ist sie in der Lage, diese anzugreifen und "Gedächtniszellen" zu entwickeln, die helfen sollen, noch lebende Tumorzellen zu erkennen

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